schmidtstrasse12 / schauspielfrankfurt – serie in 11 folgen
Folge 1 | GIBT ES EIN LEBEN NACH DER SHOW? Januar 2007
Gibt es ein Leben nach der Show. Ein Blick auf die letzten Dinge. Skeptisches Warten, Fatalismus, Enttäuschung über nicht eingelöste Versprechen – oder Hoffnung, aktives Neugestalten, Himmelreichphantasien zwischen schon und noch nicht. Mit Mathias Max Herrmann, Michael Veltman am WURLITZER PIANO, Rektor Dr. Stefan Scholz (Katholische Akademie Rabanus Maurus) und den MOVING SISTERS.
Folge 2 | 1941 [KILL JILL] Februar 2007
Eine bedeutende Farbdiaserie aus den frühen Vierzigerjahren – es handelt sich um die erste Generation von Farbdiafilmen überhaupt – hat unter den Erben Gerd Schneiders einen unerbittlichen Streit ausgelöst, dessen Wellen bis nach England reichen. Zum ersten Mal seit über sechzig Jahren wird die Öffentlichkeit mit einigen Bildern aus der Serie bekannt gemacht.
Folge 3 | GALLUSACKER GOTTESWARTE März 2007 Gerd Schneiders noch unveröffentlichte Skizze über „Schwarze Körper“. Als Drehpunkt eines Langzeitexperiments steht die Galluswarte mit den angrenzenden Verbindungswegen im Zentrum der Betrachtung. Mit Michael Veltman am Wurlitzer-Piano und Gästen.
Folge 4 | SANFTMUT AB 18 April 2007 Wege zum Körper, Wege zum Glück. Hinter Gerd Schneiders oft trivial anmutender Motivik verbirgt sich immer eine hintergründige Absicht. Die Trivialität dient ihm als Maske für versteckte Botschaften, zurück gehaltene Sehnsüchte. Die Sanftmut, in das Bild des beständig fließenden Wassers übertragen, stellt er als vielschichtige Problematik dar.
Folge 5 | HEIDI Mai 2007 Bereits Anfang der siebziger Jahre arbeitete Gerd Schneider an einem Filmprojekt. Er hielt sich damals für kurze Zeit in Frankfurt auf und kam auf die Idee, eine Adaption des Heidi-Romans zu entwickeln. Da er die Rechte nicht bekam, ließ er das Projekt fallen. Auf der Grundlage der vor drei Jahren aufgetauchten Drehbuchfragmente und Skizzen hat die Gerd Schneider Gesellschaft diese traumartige Geschichte – ein lebensnahes Porträt – als Kurzfilm realisiert.
Folge 6 | DAS ENDE VOM LIED DUBBING GERD SCHNEIDER Oktober 2007
Gerd Schneiders Grenzgängertum äußert sich nirgends stärker, als in seinen Liedern. Äußerlich harmonisch melodiös, ist ihr wirklicher Charakter ein schroffes Übereinander rhythmischer Strukturen und frei atonaler Linien. Insbesondere über die Behandlung der Gesangsstimme gelingt es ihm, die Gattung des Liedgesangs gleichsam unbemerkt zu verlassen. Identifizierbare Töne werden zur Ausnahme und in den Vordergrund tritt das Geräusch.
Folge 7 | Landschaftsbild und Melodieverlauf Dezember 2007 Ist der Gleichklang zwischen Landschaft und Seele eine Täuschung, oder gibt es einen Zusammenhang zwischen einer Melodie und der Landschaft in der sie erklingt? Lassen sich solche Szenarien am Computer simulieren? Wie klingt eine Landschaft? Am Beispiel des steirischen Liedes Auf da Millstätta Alm wird die Veränderung des musikalischen Stoffes durch geografische Eigenheiten beleuchtet.
Folge 8 | Herzlichen Glückwunsch Januar 2008 Rückblick nach einem Jahr in der schmidtstrasse12.
Folge 9 | Helene Mai 2008
Von Gerd Schneiders Opernfragment "Helene" existiert heute lediglich ein Probenmitschnitt, aufgenommen mit einer Super8-Tonfilmkamera. In dem expressiven Werk verarbeitet der Musiker eigene Erfahrungen mit Krankheit und Tod. Die Geschichte spielt am Nordrand der Schwäbischen Alb, wo sich Gerd Schneider nach seinem Kanadaaufenthalt niedergelassen hatte. Helene, die Tochter eines Lokführers, wirft sich in den späten 60er Jahren bei Hechingen vor einen Schienenbus, der ausgerechnet von ihrem Vater gesteuert wird. Als Emilia-Adaption konzipiert, kam das Werk nie zur Vollendung. Die aufwendig restaurierten Filmaufnahmen von den Proben sind erstmalig zu sehen.
Folge 10 | "Geht es in der Welt etwa zu wie in einer hübschen Melodie?" November 2008, im Anschluss an "Die Buddenbrooks" Eine zentrale Frage aus Thomas Manns Buddenbrooks. Über das Trio Mann - Schönberg - Adorno und das Harmoniumspiel des Hanno Buddenbrook.
Folge 11 | Zwischen Wald und Villa Donnerstag, 30. April 2009 | 20h15 Bestandsaufnahme zum Gerd-Schneider-Interieur.
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